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kirchen [13.07.2008 13:29] – Quellen arnokirchen [13.07.2008 13:50] (aktuell) – Links ev. Kirche, Gosselsheim arno
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 ======= Die Kirchen der Eckelsheimer ======= ======= Die Kirchen der Eckelsheimer =======
  
-Seit dem Jahr 1741 - seit mehr als 250 Jahren also - kommt die Eckelsheimer Gemeinde in ihrer heutigen Dorfkirche zusammen. Diese wurde bereits ab dem Jahr 1724 geplant. Nach einigen Schwierigkeiten gelang es den Eckelsheimern schließlich auf eigene Kosten und durch ihrer Hände Arbeit, die neue Kirche 1741 zur Vollendung zu bringen. Das Gotteshaus wird gekrönt von dem 23,49 Meter hohen Turm mit schmiedeeisernem Kreuz und Wetterhahn. Die Kirche hat zwei Glocken. Im Laufe ihrer Geschichte ist die Eckelsheimer Kirche mehrfachen Reparaturen unterzogen worden. Die letzte Außenrenovierung fand im Jahr ihres 250-jährigen Bestehens statt.+Seit dem Jahr 1741 - seit mehr als 250 Jahren also - kommt die Eckelsheimer Gemeinde in ihrer heutigen Dorfkirche zusammen. Diese wurde bereits ab dem Jahr 1724 geplant. Nach einigen Schwierigkeiten gelang es den Eckelsheimern schließlich auf eigene Kosten und durch ihrer Hände Arbeit, die neue Kirche 1741 zur Vollendung zu bringen. Das Gotteshaus wird gekrönt von dem 23,49 Meter hohen Turm mit schmiedeeisernem Kreuz und Wetterhahn. Die Kirche hat zwei Glocken. Im Laufe ihrer Geschichte ist die Eckelsheimer Kirche mehrfachen Reparaturen unterzogen worden. Die letzte Außenrenovierung fand im Jahr ihres 250-jährigen Bestehens statt. (Siehe auch [[evangelische Kirche]])
  
-Davor machten sich die Eckelsheimer zum Kirchgang auf den Weg nach Gosselsheim. Die Gosselsheimer Kirche wurde 962 zum ersten Mal erwähnt und war Pfarrkirche für die Gemeinden Gosselsheim, Eckelsheim und Gumbsheim. Auch die Beller Kirche war eine "Filialkirche" der Gosselsheimer. Das Dorf Gosselsheim hatte zu diesem Zeitpunkt vermutlich schon keine Einwohner mehr. 1591 bat der Pfarrer von Gosselsheim um die Verlegung des Pfarrhofes in den Eckelheimer Klosterhof, da er sich sich der Gefahr durch „lose umbstreichende Landsknecht“ ausgesetzt sah. Ab 1603 wurde auch der Gottesdienst in die Eckelsheimer St.-Mauritius-Kapelle verlegt. Im Jahr 1648, dem letzten Jahr des 30-jährigen Krieges, brannte die Gosselsheimer Kirche ab. Nach dem Wiederaufbau (1682-1695) hat die Kirche nur wenige Jahre bestanden, denn bereits 1765 "stürzten die letzten Mauerreste ein". Leider ist uns über die Bauweise und die Ausstattung nichts überliefert.+Davor machten sich die Eckelsheimer zum Kirchgang auf den Weg nach Gosselsheim. Die Gosselsheimer Kirche wurde 962 zum ersten Mal erwähnt und war Pfarrkirche für die Gemeinden Gosselsheim, Eckelsheim und Gumbsheim. Auch die Beller Kirche war eine "Filialkirche" der Gosselsheimer. Das Dorf Gosselsheim hatte zu diesem Zeitpunkt vermutlich schon keine Einwohner mehr. 1591 bat der Pfarrer von Gosselsheim um die Verlegung des Pfarrhofes in den Eckelheimer Klosterhof, da er sich sich der Gefahr durch „lose umbstreichende Landsknecht“ ausgesetzt sah. Ab 1603 wurde auch der Gottesdienst in die Eckelsheimer St.-Mauritius-Kapelle verlegt. Im Jahr 1648, dem letzten Jahr des 30-jährigen Krieges, brannte die Gosselsheimer Kirche ab. Nach dem Wiederaufbau (1682-1695) hat die Kirche nur wenige Jahre bestanden, denn bereits 1765 "stürzten die letzten Mauerreste ein". Leider ist uns über die Bauweise und die Ausstattung nichts überliefert. (Siehe auch [[Chronik Gosselsheim]])
  
 Die Eckelsheimer St.-Mauritius-Kapelle wird schon im Jahr 1355 erwähnt. Mit dem Umzug des Pfarrers von Gosselsheim nach Eckelsheim hat sie sicher an Bedeutung gewonnen. Diese Kapelle war nach dem Heiligen Mauritius benannt. Auch über die Mauritiuskapelle ist uns nichts näheres bekannt. Lediglich historische Lagepläne und einige Mauerreste belegen ihren Bestand. Die Eckelsheimer St.-Mauritius-Kapelle wird schon im Jahr 1355 erwähnt. Mit dem Umzug des Pfarrers von Gosselsheim nach Eckelsheim hat sie sicher an Bedeutung gewonnen. Diese Kapelle war nach dem Heiligen Mauritius benannt. Auch über die Mauritiuskapelle ist uns nichts näheres bekannt. Lediglich historische Lagepläne und einige Mauerreste belegen ihren Bestand.
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 Unklar ist auch, wann und warum das Bauwerk ruinös wurde: Bietet der Volksmund Angaben zu einer Entweihung durch einen Mord in der Kirche, werden in der Forschung die Reformation bzw. der Dreißigjährige Krieg hierfür vermutet; aber auch der Orléanssche Krieg müsste in Betracht gezogen werden. Da die Grafen von Falkenstein im Jahre als 1584 Herren über Kirchenrechnung und Kirchenregiment zur Bellen erwähnt werden, darf davon ausgegangen werden, dass der Bau noch im ausgehenden 16. Jh. in Funktion war. Im Jahr 1774 ist die Beller Kirche auf einer Karte als Ruine eingezeichnetund 1808 "standen die Seitenmauern in ganzer Höhe" - sehr ähnlich wie heute. Die während des "Beller Marktes" als Tanzboden und zudem als Lagerplatz für Feldfrüchte genutzte Ruine wurde schließlich im Jahre 1905 erstmals aufgenommen und baulich gesichert. Aus dem hierzu 1902 erstellten denkmalpflegerischen Gutachten resultiert das Fehlen der Sakristei, der Gewölbe und des Daches, aber auch die heute noch gültige Bewertung der Kirche als "Rest ... eines einheitlichen Baues vom Jahre 1519". Das Bauwerk wurde 1979 im Bereich der Mauerkronen, 1987–88 am nordöstlichen Chorfenster gesichert. In den Jahren 1998/99 erfolgten weitere umfangreiche konservatorische Maßnahmen. Unklar ist auch, wann und warum das Bauwerk ruinös wurde: Bietet der Volksmund Angaben zu einer Entweihung durch einen Mord in der Kirche, werden in der Forschung die Reformation bzw. der Dreißigjährige Krieg hierfür vermutet; aber auch der Orléanssche Krieg müsste in Betracht gezogen werden. Da die Grafen von Falkenstein im Jahre als 1584 Herren über Kirchenrechnung und Kirchenregiment zur Bellen erwähnt werden, darf davon ausgegangen werden, dass der Bau noch im ausgehenden 16. Jh. in Funktion war. Im Jahr 1774 ist die Beller Kirche auf einer Karte als Ruine eingezeichnetund 1808 "standen die Seitenmauern in ganzer Höhe" - sehr ähnlich wie heute. Die während des "Beller Marktes" als Tanzboden und zudem als Lagerplatz für Feldfrüchte genutzte Ruine wurde schließlich im Jahre 1905 erstmals aufgenommen und baulich gesichert. Aus dem hierzu 1902 erstellten denkmalpflegerischen Gutachten resultiert das Fehlen der Sakristei, der Gewölbe und des Daches, aber auch die heute noch gültige Bewertung der Kirche als "Rest ... eines einheitlichen Baues vom Jahre 1519". Das Bauwerk wurde 1979 im Bereich der Mauerkronen, 1987–88 am nordöstlichen Chorfenster gesichert. In den Jahren 1998/99 erfolgten weitere umfangreiche konservatorische Maßnahmen.
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 ======= Der Beller Markt ======= ======= Der Beller Markt =======
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 __Quellen:__  __Quellen:__ 
-  * Eckelsheimer und seine Geschichte 1293–1993, hrsg. von der Ortsgemeinde Eckelsheim, 1993+  * Eckelsheim und seine Geschichte 1293–1993, hrsg. von der Ortsgemeinde Eckelsheim, 1993
   * Chronik der Verbandsgemeinde Wöllstein, Gabriele Plattes, hrsg. von der Verbandsgemeinde Wöllstein, 1992   * Chronik der Verbandsgemeinde Wöllstein, Gabriele Plattes, hrsg. von der Verbandsgemeinde Wöllstein, 1992
   * "Kunst in Hessen und am Mittelrhein", Bd. 36/37, 1996/1997, S. 87-93  von Dr. Kai Kappel (München) u. Lorenz Frank M.A. (Mainz)   * "Kunst in Hessen und am Mittelrhein", Bd. 36/37, 1996/1997, S. 87-93  von Dr. Kai Kappel (München) u. Lorenz Frank M.A. (Mainz)
kirchen.txt · Zuletzt geändert: 13.07.2008 13:50 von arno