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- | Abgeänderter und aktualisierter Text nach der Veröffentlichung Kuhn, W. (2008): Das Brandungskliff von Eckelsheim. Die Rekonstuktion | + | Abgeänderter und aktualisierter Text nach der Veröffentlichung:\\ |
+ | Kuhn, W. (2008): Das Brandungskliff von Eckelsheim. Die Rekonstruktion | ||
+ | Alzeyer Geschichtsblätter, | ||
- | Das Brandungskliff bei Eckelsheim | + | ====== |
- | Einblick | + | ** (derzeit nicht zugänglich) ** |
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+ | ===== Einblick | ||
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Schwere Brecher laufen auf die Insel zu und donnern mit Wucht gegen die Felsenküste. Im schäumenden Rückstrom werden kurzzeitig große Gesteinsblöcke sichtbar, die vom Sog mitgeschleppt werden, bevor die nächste Wellenfront sie erneut gegen die Felsen schleudert. In flachen Sandbuchten herrscht Chaos. Bis in zwanzig Meter Wassertiefe fräst sich die Energie der Wellen in den Meeresboden, | Schwere Brecher laufen auf die Insel zu und donnern mit Wucht gegen die Felsenküste. Im schäumenden Rückstrom werden kurzzeitig große Gesteinsblöcke sichtbar, die vom Sog mitgeschleppt werden, bevor die nächste Wellenfront sie erneut gegen die Felsen schleudert. In flachen Sandbuchten herrscht Chaos. Bis in zwanzig Meter Wassertiefe fräst sich die Energie der Wellen in den Meeresboden, | ||
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Szenen wie diese spielen sich immer wieder in Küstenregionen unserer heutigen Erde ab. Aber auch in der Erdgeschichte haben sich in den unterschiedlichen Epochen verheerende Unwetter ereignet. Belege für vergleichbare Phänomene, die sich vor etwa 30 Millionen (Mio.) Jahren abgespielt haben, finden wir in den Gesteinsabfolgen der Region zwischen Alzey und Bad Kreuznach. | Szenen wie diese spielen sich immer wieder in Küstenregionen unserer heutigen Erde ab. Aber auch in der Erdgeschichte haben sich in den unterschiedlichen Epochen verheerende Unwetter ereignet. Belege für vergleichbare Phänomene, die sich vor etwa 30 Millionen (Mio.) Jahren abgespielt haben, finden wir in den Gesteinsabfolgen der Region zwischen Alzey und Bad Kreuznach. | ||
- | Überblick | + | ===== Überblick |
Das Mainzer Becken war vor etwa 30 Mio. Jahren, im Mittel-Oligozän, | Das Mainzer Becken war vor etwa 30 Mio. Jahren, im Mittel-Oligozän, | ||
- | Der Küstenverlauf des westlichen Mainzer Beckens ist vielerorts zwischen Alzey und Bad Kreuznach erhalten geblieben. Ohne Übertreibung kann man diese Gegend als geologisches Freilichtmuseum mit weltweiter Bedeutung bezeichnen, da die heutige Landschaftsform in groben Zügen der früheren Küstenregion entspricht. Im Bereich zwischen Wendelsheim und Frei-Laubersheim war der Westküste des Mainzer Beckens eine Inselgruppe (Archipel) vorgelagert. Bis in unsere heutige Zeit sind die ehemaligen Inseln beispielsweise als Steigerberg, | ||
- | Die außergewöhnliche Bedeutung des etwa 30 Mio. Jahre alten Kliffs liegt in seiner Größe und in der Vielfalt seiner Brandungsspuren begründet. Bisher ist weltweit kein vergleichbares Objekt bekannt (Bild 1). | ||
- | Küstengesteine | + | Der Küstenverlauf des westlichen Mainzer Beckens ist vielerorts zwischen Alzey und Bad Kreuznach erhalten geblieben. Ohne Übertreibung kann man diese Gegend als geologisches Freilichtmuseum mit weltweiter Bedeutung bezeichnen, da die heutige Landschaftsform in groben Zügen der früheren Küstenregion entspricht. Im Bereich zwischen Wendelsheim und Frei-Laubersheim war der Westküste des Mainzer Beckens eine Inselgruppe (Archipel) vorgelagert. Bis in unsere heutige Zeit sind die ehemaligen Inseln beispielsweise als Steigerberg, |
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+ | Die außergewöhnliche Bedeutung des etwa 30 Mio. Jahre alten Kliffs liegt in seiner Größe und in der Vielfalt seiner Brandungsspuren begründet. Bisher ist weltweit kein vergleichbares Objekt bekannt. | ||
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+ | Bild 1: Luftbild des gesamten Kliffkomplexes. | ||
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+ | ===== Küstengesteine | ||
Die Rekonstruktion der Land-Meer-Verteilung im westlichen Mainzer Becken zur Zeit des Mittel-Oligozän wird durch die heutige Oberflächenbeschaffenheit der Region in Verbindung mit den geologischen Aufschlüssen erleichtert. Morphologisch ist die ehemalige Halbinsel westlich von Alzey, auf der Erbes-Büdesheim liegt, unverkennbar. An der Südostküste der sogenannten Vorholz-Halbinsel lag die Weinheimer Bucht, deren Sandstrände vereinzelt von felsigen Abschnitten unterbrochen waren. Auch an der gegenüberliegenden Nordwestküste der Halbinsel bei Flonheim gab es Sandstrände. Form und Ausbildung von Küsten sind abhängig von den jeweiligen Gesteinen des Festlandes. Etwa 290 Millionen Jahre alte Sedimente aus Sand-, Schluff- und Tonsteinen sowie Vulkanite aus Andesiten und vulkanischen Tuffen des Rotliegend-Zeitalters bildeten die Halbinsel. Andesit ist ein dunkles, basaltähnliches Gestein mit einem relativ geringen Quarzanteil, | Die Rekonstruktion der Land-Meer-Verteilung im westlichen Mainzer Becken zur Zeit des Mittel-Oligozän wird durch die heutige Oberflächenbeschaffenheit der Region in Verbindung mit den geologischen Aufschlüssen erleichtert. Morphologisch ist die ehemalige Halbinsel westlich von Alzey, auf der Erbes-Büdesheim liegt, unverkennbar. An der Südostküste der sogenannten Vorholz-Halbinsel lag die Weinheimer Bucht, deren Sandstrände vereinzelt von felsigen Abschnitten unterbrochen waren. Auch an der gegenüberliegenden Nordwestküste der Halbinsel bei Flonheim gab es Sandstrände. Form und Ausbildung von Küsten sind abhängig von den jeweiligen Gesteinen des Festlandes. Etwa 290 Millionen Jahre alte Sedimente aus Sand-, Schluff- und Tonsteinen sowie Vulkanite aus Andesiten und vulkanischen Tuffen des Rotliegend-Zeitalters bildeten die Halbinsel. Andesit ist ein dunkles, basaltähnliches Gestein mit einem relativ geringen Quarzanteil, | ||
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In Richtung Eckelsheim ändert sich die Topographie der Region. Hier prägt ein Gesteinstyp ganz besonders die Landschaftsform: | In Richtung Eckelsheim ändert sich die Topographie der Region. Hier prägt ein Gesteinstyp ganz besonders die Landschaftsform: | ||
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Im Zeitalter des Rotliegend stiegen rhyolithische Magmen aus den Tiefen des Erdinnern auf, erreichten die Erdoberfläche, | Im Zeitalter des Rotliegend stiegen rhyolithische Magmen aus den Tiefen des Erdinnern auf, erreichten die Erdoberfläche, | ||
- | Kausale Zusammenhänge: | + | ===== Kausale Zusammenhänge: |
Die Überflutung des Mainzer Beckens ist die Folge von plattentektonischen Ereignissen. | Die Überflutung des Mainzer Beckens ist die Folge von plattentektonischen Ereignissen. | ||
Durch die Kollision von nordafrikanischen Kontinentalteilen mit dem Mitteleuropäischen Kontinent vor etwa 100 Mio. Jahren schoben sich Krustenteile wie gigantische Eisschollen übereinander: | Durch die Kollision von nordafrikanischen Kontinentalteilen mit dem Mitteleuropäischen Kontinent vor etwa 100 Mio. Jahren schoben sich Krustenteile wie gigantische Eisschollen übereinander: | ||
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Am nördlichen Ende des Oberrheingrabens, | Am nördlichen Ende des Oberrheingrabens, | ||
- | Das Meer | + | ===== Das Meer ===== |
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Bereits vor etwa 35 Mio. Jahren hatte ein erster kurzzeitiger Meeresvorstoß Teile des Mainzer Beckens von Süden her erreicht. Etwas später ging vor etwa 30 Mio. Jahren mit einer verstärkten Absenkungsphase des Oberrheingrabens und des Mainzer Beckens gleichzeitig ein weltweit nachweisbarer Meeresspiegelanstieg von statten. Das Meer hatte das norddeutsche Tiefland bis zu den Mittelgebirgen überflutet. Auf der Linie Kassel - Frankfurt drang es über die sogenannten Hessische Straße bis in den Oberrheingraben und in das Mainzer Becken vor. Zumindest zeitweise bestand im Süden des Grabens wohl auch eine Verbindung zum Molasse-Meer des Alpenvorlandes und möglicherweise auch zum Rhonegraben. | Bereits vor etwa 35 Mio. Jahren hatte ein erster kurzzeitiger Meeresvorstoß Teile des Mainzer Beckens von Süden her erreicht. Etwas später ging vor etwa 30 Mio. Jahren mit einer verstärkten Absenkungsphase des Oberrheingrabens und des Mainzer Beckens gleichzeitig ein weltweit nachweisbarer Meeresspiegelanstieg von statten. Das Meer hatte das norddeutsche Tiefland bis zu den Mittelgebirgen überflutet. Auf der Linie Kassel - Frankfurt drang es über die sogenannten Hessische Straße bis in den Oberrheingraben und in das Mainzer Becken vor. Zumindest zeitweise bestand im Süden des Grabens wohl auch eine Verbindung zum Molasse-Meer des Alpenvorlandes und möglicherweise auch zum Rhonegraben. | ||
- | Im Laufe der Überflutungsphase wurde das Areal zwischen den heutigen Städten Alzey und Bad Kreuznach zur Küstenregion. Mit dem Anstieg des Meeresspiegels und der gleichzeitigen Absenkung des Mainzer Beckens entstanden zwei gegenläufige Bewegungen, welche die Überflutung der Landschaft beschleunigten. Aus den durch die Erosion isolierten Rhyolith-Monolithen entstanden Inseln, die der Festlandsküste vorgelagert waren. Ein neues Element mitsamt seiner Dynamik gab in der Region jetzt den Ton an: Das Meer. Im übertragenen Sinn könnte man die neuen Verhältnisse unter dem Begriff „Thalassokratie“ zusammenfassen. Nicht im historischen Sinne als die Seeherrschaft über dem Meer, sondern im geologischen Sinne als die Herrschaft des Meeres über die Region. Das Meer war nun die formende, wie auch die zerstörerische Kraft, welche vor etwa 30 Mio. Jahren die Landschaft gestaltete. Verwitterungsschutt ist in Verbindung mit anbrandenden Wellen ein geeignetes Schleifmittel, | + | |
- | Die glattgeschliffene, | + | Im Laufe der Überflutungsphase wurde das Areal zwischen den heutigen Städten Alzey und Bad Kreuznach zur Küstenregion. Mit dem Anstieg des Meeresspiegels und der gleichzeitigen Absenkung des Mainzer Beckens entstanden zwei gegenläufige Bewegungen, welche die Überflutung der Landschaft beschleunigten. Aus den durch die Erosion isolierten Rhyolith-Monolithen entstanden Inseln, die der Festlandsküste vorgelagert waren. Ein neues Element mitsamt seiner Dynamik gab in der Region jetzt den Ton an: Das Meer. Im übertragenen Sinn könnte man die neuen Verhältnisse unter dem Begriff „Thalassokratie“ zusammenfassen. Nicht im historischen Sinne als die Seeherrschaft über dem Meer, sondern im geologischen Sinne als die Herrschaft des Meeres über die Region. Das Meer war nun die formende, wie auch die zerstörerische Kraft, welche vor etwa 30 Mio. Jahren die Landschaft gestaltete. Verwitterungsschutt ist in Verbindung mit anbrandenden Wellen ein geeignetes Schleifmittel, |
- | Es drängt sich die Frage auf, wie sich in einem kleinen Nebenmeer wie dem Mainzer Becken eine derartige Hochenergieküste ausbilden konnte. Wenn wir von der Voraussetzung ausgehen, dass im Süden des Oberrheingrabens zumindest zeitweise eine Verbindung zum Molassemeer des Alpenvorlandes (Paratethys) bestand, was von einigen Geologen angezweifelt wird, müssen wir mit Ausgleichsströmungen rechnen. Zwar herrschte in Mitteleuropa zur Zeit des Oligozän ein subtropisch-feuchtes Klima, dennoch war das damalige Nordmeer (Boreal-Meer) kühler als die Paratethys im Süden. Vermutlich bildeten sich in der sich diagonal durch Mitteleuropa erstreckenden Meeresstraße Temperaturschichtungen im Meerwasser, in dem die kühleren Wassermassen aus Norden nahe am Meeresboden in Richtung Süden strömten, während warmes Paratethys-Wasser | + | |
- | „Fußnote“ | + | Die glattgeschliffene, |
- | Eindrucksvolle Bilder für die Überlagerung von Springtiden durch Sturm im Jahr 2004 sind auf der Website von BBC Cornwall eingestellt (http:// | + | |
+ | Es drängt sich die Frage auf, wie sich in einem kleinen Nebenmeer wie dem Mainzer Becken eine derartige Hochenergieküste ausbilden konnte. Wenn wir von der Voraussetzung ausgehen, dass im Süden des Oberrheingrabens zumindest zeitweise eine Verbindung zum Molassemeer des Alpenvorlandes (Paratethys) bestand, was von einigen Geologen angezweifelt wird, müssen wir mit Ausgleichsströmungen rechnen. Zwar herrschte in Mitteleuropa zur Zeit des Oligozän ein subtropisch-feuchtes Klima, dennoch war das damalige Nordmeer (Boreal-Meer) kühler als die Paratethys im Süden. Vermutlich bildeten sich in der sich diagonal durch Mitteleuropa erstreckenden Meeresstraße Temperaturschichtungen im Meerwasser, in dem die kühleren Wassermassen aus Norden nahe am Meeresboden in Richtung Süden strömten, während warmes Paratethys-Wasser | ||
Zahlreiche stufenartig übereinander angeordnete Brandungshohlkehlen (Wasserstandsmarken) auf verschiedenen Felsen des Brandungskliffs sind ein Nachweis für den raschen Meeresspiegelanstieg sowie die Absenkung des Landes (Bild 7, Bild 9 und Bild 10). | Zahlreiche stufenartig übereinander angeordnete Brandungshohlkehlen (Wasserstandsmarken) auf verschiedenen Felsen des Brandungskliffs sind ein Nachweis für den raschen Meeresspiegelanstieg sowie die Absenkung des Landes (Bild 7, Bild 9 und Bild 10). | ||
- | Das Grundgebirge des Steigerbergs unter den tertiären Küstensedimenten | + | {{:kliff:02.jpg?300 |Bild 2}} |
- | Vor der Anlage von Kies- und Sandgruben am Steigerberg war der tiefere Untergrund aus den Gesteinen der Rotliegendzeit durch die tertiären Küstensedimenten verhüllt. Erst durch die Gewinnung von Sand und Kies wurde der aus Rotliegend-Gesteinen bestehende Kern des Berges angeschnitten. Unter dem von der Brandung geformten Rhyolith liegt die sogenannten Basisbreccie, | + | Bild 2: Etwas links der Bildmitte erkennt man die von oben nach unten verlaufende Störung, welche das Kliff nach Norden hin begrenzt. |
- | Im Jahr 1999 war der Sand- und Kiesabbau sehr nahe an die zur Tiefe hin folgende Fortsetzung des Grundgebirges vorgedrungen. Im tieferen Untergrund des Kliffs kamen an mehreren Stellen | + | ~~CLEARFLOAT~~ |
- | Die generelle Gesteinszusammensetzung und Genese des Rhyoliths wurde bereits oben beschrieben. Der Steigerberg-Rhyolith unterscheidet sich allerdings in seiner Struktur wesentlich von den übrigen | + | \\ |
- | Tektonik | + | {{: |
- | Im Jahr 1997 waren an der Südbegrenzung des Kliffs im gleichen Höhenniveau rotbraun-violettfarbene Ton- und Schluffsteine aus der Zeit des Rotliegend aufgeschlossen. In den folgenden Monaten wurden sie durch Auffüllmaterial überdeckt. Wie bereits erwähnt, stellen die Rotliegend-Sedimente die tiefere Unterlage des Kliff-Rhyoliths dar. Wird ein ursprünglich tiefer liegendes Gesteinspaket | + | Bild 3: Im Vordergrund ist eine Brandungshohlkehle ausgebildet, in Bildmitte |
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- | Fossilien | + | {{: |
- | Mit dem Meer kam auch seine Gefolgschaft. Die größten Meeresbewohner im Mainzer Becken dürften Haie gewesen sein. Ein in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts von Herrn Adam aus Eckelsheim, dem damaligen Besitzer | + | Bild 4: Detailaufnahmen |
- | In den Küstensedimenten des Steigerbergs wurden Reste von Balaniden (Seepocken), | + | ~~CLEARFLOAT~~ |
- | Eine wesentliche Fossilgruppe, | + | \\ |
- | Erstaunlicherweise wurden auf der Kliffoberfläche selbst keine festgewachsenen Fossilien wie Seepocken oder Austern gefunden. Eine Erklärung dafür könnten lang-andauernde Brandungsphasen sein oder sogar eine permanente stärkere Brandung, die eine Ansiedlung von sessilen Formen verhinderte. | + | |
- | In der vorspringenden Kiesgrubenwand nördlich des Brandungkliffs fallen zahlreiche röhrenförmige Hohlräume auf. Häufig werden sie von Dohlen und anderen Vögeln zu Bruthöhlen ausgeweitet. Ursprünglich entstanden die Hohlräume durch gestrandete Treibhölzer, | + | |
- | Das Sediment | + | {{: |
- | Im Kapitel „Meer“ wurde bereits der die Rhyolith-Areale überdeckende Verwitterungsschutt angesprochen, | + | Bild 5: In der Bildmitte |
- | In der Zeit, in der das Kliff noch freilag, konnte man erkennen, dass in Verlängerung der großen Brandungsplattform die Sand-Geröll-Wechsellagen in den Kiesgrubenwänden zunächst nur leicht zum Meer hin geneigt waren. Man kann somit von einem flachen Strand ausgehen, der erst in einer Entfernung von etwa 50 Metern zum Meer hin steiler abfiel. In mehreren Kies- und Sandhorizonten waren flache, teilweise mehrere Meter breite Rinnen ausgebildet, | + | ~~CLEARFLOAT~~ |
- | Mit dem Anstieg des Meeresspiegels bzw. der Absenkung des Landes wurden immer höhere Bereiche der Inseln und des Festlandes in das Malwerk der Brandung einbezogen. Ab einem gewissen Zeitpunkt waren die Felsen des Kliff soweit unterhalb der Brandung abgesunken, dass sie nun von Sedimenten aus höheren Strandniveaus das Kliff überschüttet wurden. Mit dem weiteren Voranschreiten des Meeresspiegelanstiegs war letztendlich der gesamte Steigerberg überflutet. Gut gerundete Gerölle auf höchster Ebene des Steigerbergs belegen diesen Vorgang. | + | \\ |
- | Klima | + | {{: |
- | Wir können davon ausgehen, dass während der Zeit des Oligozän in Mitteleuropa ein subtropisches, | + | Bild 6: Die selbe Rinne wie in Bild 5 in Schrägansicht. Eine weitere Rinne wurde in der dahinter aufsteigenden Felswand gebildet. |
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- | Die Folgezeit | + | {{: |
- | Mit dem Anstieg des Meeresspiegels griff das Meer immer weiter auf das Festland über. So kam auch ein verstärkter Sedimenteintrag durch Flüsse ins Meer. Höhere Niederschläge verstärkten möglicherweise auch die Erosion auf dem Festland. Sedimente wie die Tonmergel, welche in Wöllstein von der Fa. JUWÖ für die Herstellung von Ziegel gewonnen werden, belegen, dass im Zeitalter des sogenannten Schleichsandes Feinsande und Silt mitsamt der Tontrübe aus dem damaligen Schweizer Alpengebiet weit ins offene, durch Süßwassereinfluss inzwischen brackische Meer transportiert wurden. Nach und nach wurden die Meeresbecken | + | Bild 7: Ein entlang einer Kluft angelegter Kolk mit „Wasserstandmarken“, der in Bild 3 und 4 aus anderer Perspektive zu sehen ist. |
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- | Entdeckung | + | {{: |
- | Eine der Hauptaufgaben des Landesamtes für Geologie und Bergbau ist die Erstellung von geologischen Karten. Die Kartierung von Blatt Kriegsfeld im Maßstab 1 : 25 000 als Anschluss an das bereits publizierte Blatt Alzey war eines der Projekte. Das Blatt Kriegsfeld hat in etwa die Eckpunkte Eckelsheim - Ebernburg - Gaugrehweiler – Oberwiesen. Im Rahmen der Geländearbeiten stellte die auf Blatt Kriegsfeld liegende Kiesgrube am Steigerberg ein wissenschaftlich wertvolles Fenster in die Erdgeschichte dar, in dem die Küstensedimente in besonderer Weise aufgeschlossen waren. Im Sommer 1997 konnte man infolge des fortgeschrittenen Kiesabbaus an wenigen Stellen einzelne glattgeschliffene Rhyolithfelsen erkennen, die unter Kiesresten zum Vorschein gekommen waren. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob es sich dabei um einzelne isolierte Gesteinsblöcke handelte, oder ob die Felsen unter dem Kies in Verbindung standen. Erste Freilegungsarbeiten von Hand ergaben, dass es sich wohl um größere Rhyolithpartien handeln müsste. Nach und nach wurde offensichtlich, | + | Bild 8: Detailansicht einer Brandungshohlkehle. |
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- | Großflächige Freilegung | + | {{: |
- | Im Frühjahr 1999 begann eine Gruppe aus etwa 5-10 Personen, die Felsen von Kies-, Sand- und tonigen Sediment-Resten in Handarbeit freizulegen, | + | Bild 9: Stufenartig angeordnete kleinere Brandungshohlkehlen, welche |
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- | Die Zukunft | + | {{: |
- | Wer das Brandungskliff | + | Bild 10: Im Vordergrund die selben Hohlkehlen wie in Bild 9, welche jedoch |
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- | Text und Bilder sind Eigentum von Dr. Winfried Kuhn. Ohne ausdrückliche Genehmigung ist jede weitere Verwendung nicht gestattet. | + | == Fußnote == |
- | Bildunterschriften | + | Eindrucksvolle Bilder für die Überlagerung von Springtiden durch Sturm im Jahr 2004 sind auf der Website von BBC Cornwall eingestellt (http:// |
- | Bild 1: Luftbild | + | ===== Das Grundgebirge |
- | Bild 2: Etwas links der Bildmitte erkennt man die von oben nach unten verlaufende Störung, welche das Kliff nach Norden | + | Vor der Anlage von Kies- und Sandgruben am Steigerberg war der tiefere Untergrund aus den Gesteinen der Rotliegendzeit durch die tertiären Küstensedimente verhüllt. Erst durch die Gewinnung |
- | Bild 3: Im Vordergrund | + | Im Jahr 1999 war der Sand- und Kiesabbau sehr nahe an die zur Tiefe hin folgende Fortsetzung des Grundgebirges vorgedrungen. Im tieferen Untergrund des Kliffs kamen an mehreren Stellen geschichtete Tonsteine zu Tage. Wasseraustritte im Kies kennzeichneten die Stellen, an denen die wasserstauende Sedimente die weitere Versickerung von Grundwasser verhinderten. An der tiefsten Stelle der Kiesgrube hatte sich über mehrere Monate hinweg ein kleiner See gebildet, bevor er durch Auffüllmassen zugeschüttet wurde. Daraus |
- | Bild 4: Detailaufnahmen | + | Die generelle Gesteinszusammensetzung und Genese des Rhyoliths wurde bereits oben beschrieben. Der Steigerberg-Rhyolith unterscheidet sich allerdings in seiner Struktur wesentlich von den übrigen |
- | Bild 5: In der Bildmitte ist eine tiefe Rinne zu sehen, welche durch abfließenden Rückstrom ausgefräst wurde. | + | ===== Tektonik ===== |
- | Bild 6: Die selbe Rinne wie in Bild 5 in Schrägansicht. Eine weitere Rinne wurde in der dahinter aufsteigenden Felswand gebildet. | + | Im Jahr 1997 waren an der Südbegrenzung des Kliffs im gleichen Höhenniveau rotbraun-violettfarbene Ton- und Schluffsteine aus der Zeit des Rotliegend aufgeschlossen. In den folgenden Monaten wurden sie durch Auffüllmaterial überdeckt. Wie bereits erwähnt, stellen die Rotliegend-Sedimente die tiefere Unterlage des Kliff-Rhyoliths dar. Wird ein ursprünglich tiefer liegendes Gesteinspaket |
- | Bild 7: Ein entlang einer Kluft angelegter Kolk mit „Wasserstandmarken“, | + | ===== Fossilien ===== |
- | Bild 8: Detailansicht einer Brandungshohlkehle. | + | Mit dem Meer kam auch seine Gefolgschaft. Die größten Meeresbewohner im Mainzer Becken dürften Haie gewesen sein. Ein in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts von Herrn Adam aus Eckelsheim, dem damaligen Besitzer der Kiesgrube, gefundener Haizahn weist eine Kantenlänge von 10 cm auf. Es handelt sich um einen Frontzahn aus dem Gebiss der fossilen Haiart Carcharocles angustidens (lat. angustus = schmal, eng, dens = Zahn, was soviel bedeutet wie „Schmalzahn“). Stellt man die Zahngröße heutiger Haie in Relation zu ihrer Körperlänge, |
- | Bild 9: Stufenartig angeordnete kleinere Brandungshohlkehlen, welche | + | In den Küstensedimenten des Steigerbergs wurden Reste von Balaniden (Seepocken), von Stachelhäutern, |
- | Bild 10: Im Vordergrund | + | Eine wesentliche Fossilgruppe, |
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+ | Erstaunlicherweise wurden auf der Kliffoberfläche selbst keine festgewachsenen Fossilien | ||
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+ | In der vorspringenden Kiesgrubenwand nördlich des Brandungkliffs fallen zahlreiche röhrenförmige Hohlräume auf. Häufig werden sie von Dohlen und anderen Vögeln zu Bruthöhlen ausgeweitet. Ursprünglich entstanden die Hohlräume durch gestrandete Treibhölzer, | ||
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Bild 11: Kleinere Abflussrinnen und Strudellöcher in der glattgeschliffenen Kliffoberfläche. | Bild 11: Kleinere Abflussrinnen und Strudellöcher in der glattgeschliffenen Kliffoberfläche. | ||
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Bild 12: Blick auf die Südwestecke des Kliffs mit ausgeprägten Hohlkehlen. Darüber ist eine löchrige Felsoberfläche zu sehen, die möglicherweise von Algenbewuchs verursacht wurde. | Bild 12: Blick auf die Südwestecke des Kliffs mit ausgeprägten Hohlkehlen. Darüber ist eine löchrige Felsoberfläche zu sehen, die möglicherweise von Algenbewuchs verursacht wurde. | ||
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Bild 13: Detailansicht der Felsoberfläche mit autoklastischem Rhyolith (s. Kapitel Grundgebirge des Steigerbergs). | Bild 13: Detailansicht der Felsoberfläche mit autoklastischem Rhyolith (s. Kapitel Grundgebirge des Steigerbergs). | ||
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+ | Im Kapitel „Meer“ wurde bereits der die Rhyolith-Areale überdeckende Verwitterungsschutt angesprochen, | ||
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+ | In der Zeit, in der das Kliff noch freilag, konnte man erkennen, dass in Verlängerung der großen Brandungsplattform die Sand-Geröll-Wechsellagen in den Kiesgrubenwänden zunächst nur leicht zum Meer hin geneigt waren. Man kann somit von einem flachen Strand ausgehen, der erst in einer Entfernung von etwa 50 Metern zum Meer hin steiler abfiel. In mehreren Kies- und Sandhorizonten waren flache, teilweise mehrere Meter breite Rinnen ausgebildet, | ||
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+ | Mit dem Anstieg des Meeresspiegels bzw. der Absenkung des Landes wurden immer höhere Bereiche der Inseln und des Festlandes in das Malwerk der Brandung einbezogen. Ab einem gewissen Zeitpunkt waren die Felsen des Kliff soweit unterhalb der Brandung abgesunken, dass sie nun von Sedimenten aus höheren Strandniveaus das Kliff überschüttet wurden. Mit dem weiteren Voranschreiten des Meeresspiegelanstiegs war letztendlich der gesamte Steigerberg überflutet. Gut gerundete Gerölle auf höchster Ebene des Steigerbergs belegen diesen Vorgang. | ||
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+ | Wir können davon ausgehen, dass während der Zeit des Oligozän in Mitteleuropa ein subtropisches, | ||
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+ | Mit dem Anstieg des Meeresspiegels griff das Meer immer weiter auf das Festland über. So kam auch ein verstärkter Sedimenteintrag durch Flüsse ins Meer. Höhere Niederschläge verstärkten möglicherweise auch die Erosion auf dem Festland. Sedimente wie die Tonmergel, welche in Wöllstein von der Fa. JUWÖ für die Herstellung von Ziegel gewonnen werden, belegen, dass im Zeitalter des sogenannten Schleichsandes Feinsande und Silt mitsamt der Tontrübe aus dem damaligen Schweizer Alpengebiet weit ins offene, durch Süßwassereinfluss inzwischen brackische Meer transportiert wurden. Nach und nach wurden die Meeresbecken mit Sedimenten aufgefüllt. Über den Schleichsand-Sedimenten folgte der Cyrenenmergel, | ||
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+ | Eine der Hauptaufgaben des Landesamtes für Geologie und Bergbau ist die Erstellung von geologischen Karten. Die Kartierung von Blatt Kriegsfeld im Maßstab 1:25.000 als Anschluss an das bereits publizierte Blatt Alzey war eines der Projekte. Das Blatt Kriegsfeld hat in etwa die Eckpunkte Eckelsheim - Ebernburg - Gaugrehweiler – Oberwiesen. Im Rahmen der Geländearbeiten stellte die auf Blatt Kriegsfeld liegende Kiesgrube am Steigerberg ein wissenschaftlich wertvolles Fenster in die Erdgeschichte dar, in dem die Küstensedimente in besonderer Weise aufgeschlossen waren. Im Sommer 1997 konnte man infolge des fortgeschrittenen Kiesabbaus an wenigen Stellen einzelne glattgeschliffene Rhyolithfelsen erkennen, die unter Kiesresten zum Vorschein gekommen waren. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob es sich dabei um einzelne isolierte Gesteinsblöcke handelte, oder ob die Felsen unter dem Kies in Verbindung standen. Erste Freilegungsarbeiten von Hand ergaben, dass es sich wohl um größere Rhyolithpartien handeln müsste. Nach und nach wurde offensichtlich, | ||
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+ | Im Frühjahr 1999 begann eine Gruppe aus etwa 5-10 Personen, die Felsen von Kies-, Sand- und tonigen Sediment-Resten in Handarbeit freizulegen, | ||
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Bild 14: Oberflächennahe Verwitterungserscheinungen durch Frosteinwirkung. | Bild 14: Oberflächennahe Verwitterungserscheinungen durch Frosteinwirkung. | ||
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Bild 15: Im November 2002 wurde das Kliff mit einer Sandschicht zum Schutz gegen Frostverwitterung überdeckt. | Bild 15: Im November 2002 wurde das Kliff mit einer Sandschicht zum Schutz gegen Frostverwitterung überdeckt. | ||
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+ | Wer das Brandungskliff in der Zeit von der Freilegung bis zur Überdeckung erlebt hat, wurde von der Außergewöhnlichkeit und der Besonderheit dieser einmaligen erdgeschichtlichen Stätte erfasst und fasziniert. Wie von den zuständigen Stellen in der Kreisverwaltung bis zuletzt zu erfahren war, scheint derzeit eine Finanzierung zur dauerhaften Präsentation und zum Bau eines Kliffmuseums mit Landes- Bundes- und EU-Mitteln nicht realisierbar. Andererseits ist bis zum heutigen Tag in der Öffentlichkeit eine abwartende Haltung in Bezug auf die Zukunft des Kliffs zu verzeichnen. Zu den unterschiedlichsten Projekten und Interessensgebieten wurden und werden spontan Fördervereine gegründet. Mir ist nicht bekannt, dass bis heute irgend jemand aus der Region auch nur einen Gedanken an die Gründung eines Fördervereins „Brandungskliff“ verschwendet hat. Die Zeit scheint noch nicht reif, das Projekt „Brandungskliff“ umzusetzen. Warten wir im erdgeschichtlichen Sinne noch ein wenig, möglicherweise wird sich das Meer in nicht allzu langer Zeit der Aufgabe widmen, das Kliff erneut in das Interesse der Öffentlichkeit zu bringen. Dann werden eventuell nach etwa 30 Mio. Jahren die Haie erneut im Mainzer Becken zu erleben sein. Nicht etwa wie in einem Sea Life Centre, sondern ganz ohne störende Glasscheiben zwischen Hai und Mensch. | ||
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Bild 16: In einem kreisrunden Strudelloch spiegelt sich ein kleiner Hoffnungsschimmer auf eine neue Präsentation des Brandungskliffs. | Bild 16: In einem kreisrunden Strudelloch spiegelt sich ein kleiner Hoffnungsschimmer auf eine neue Präsentation des Brandungskliffs. | ||
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+ | Text und Bilder sind Eigentum von Dr. Winfried Kuhn. Ohne ausdrückliche Genehmigung ist jede weitere Verwendung nicht gestattet. | ||
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