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chronik

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Freiwillige-Feuerwehr-Eckelsheim 1855

Die Freiwillige Feuerwehr Eckelsheim

Im Jahre 1855 schlossen sich zum ersten Mal Eckelsheimer Bürger zur damals benannten „Feuerpolizei“ zusammen. Ein altes Schriftstück aus den Akten der Gemeindeverwaltung berichtet darüber. Zu den Feuerlöschgerätschaften gehörten zwei Feuerhaken und zwei Feuerleitern. Feuereimer musste jeder Bürger selbst in Verwahrung haben. Ferner gab es 6 reitende Feuerboten, die beim Entstehen eines Brandes in den benachbarten Ortschaften Hilfe holen mussten. Ebenfalls 6 Männer waren für die Wasserfuhren verantwortlich und weitere 8 hatten für Leitern und Haken zu sorgen.

Diese Männer mit ihrem großherzoglichen Bürgermeister Johann Lahr als Führer und Ausbilder an der Spritze waren die ersten Feuerwehrmänner von Eckelsheim.

Bald wurde die mangelhafte Ausrüstung der Wehr erkannt und man schaffte deshalb im Jahre 1864 eine Feuerspritze ohne Saugrohr an. Mit Unterstützung der Aachener-Münchner Feuerversicherungsgesellschaft wurde diese, für damalige Zeiten ein fortschrittliches Gerät, für 166 Gulden und 15 Kreuzer erstanden. Er bestand aus einem Wasserbehälter, der durch Wasserfuhren mit Eimern ständig befüllt wurde, und einem Spritzer.

1872 löste Bürgermeister Philipp Keym seinen Vorgänger Johann Lahr als Wehrführer ab. Unter seiner Amtszeit, die ja gleichzeitig die Führung der Feuerwehr bedeutete, wurde 1891 eine zweite, größere Feuerspritze der Firma C.D. Magirus in Ulm für 1000 Mark gekauft.

Auf Grund der Landesfeuerlöschordnung vom 29.3.1890 wurde die Eckelsheimer Wehr umorganisiert. Man teilte sie in eine freiwillige Dienstmannschaft (28 Mann) und eine pflichtige Hilfsmannschaft ein. In die Reihen der freiwilligen Dienstmannschaft konnte nur aufgenommen werden wer über 23 Jahre alt, unbescholten war und keine körperlichen Gebrechen hatte. Zur pflichtigen Hilfsmannschaft gehörten alle männlichen Einwohner vom 18. bis zum 50. Lebensjahr. Ihre Hauptaufgabe war die Bedienung der Feuerspritzen. Als Kommandant dieser Zeit ist Oberbrandmeister Philipp Jung zu nennen. 1929 wurde ebenfalls von der Firma Magirus eine fahrbare, zweiteilige Feuerwehrleiter angeschafft, die heute noch in Eckelsheim Verwendung findet.

1944 lieferte die Firma Metz aus Karlsruhe eine Motorspritze die sich vor allem in den letzten Tagen des II. Weltkrieges, wo Eckelsheim unter starkem Artillerie- und Jagdbomberbeschuß stand, bewähren musste. Beim Einmarsch der Amerikaner verschwand der Transportwagen mit Spritze und wurde später durch einen neuen ersetzt.

Da nach dem Krieg jegliche Vereinsbildung verboten war, konnte erst im Dezember 1946 mit besonderer Genehmigung der Militärregierung eine Wehr mit beschränkter Mannschaftsstärke von nur 15 Mann neu zusammengestellt werden.

Erst 1947 wurde eine volle Besatzung der Freiwilligen Feuerwehr wieder erlaubt, Kommandant war Georg Zahn.

Glücklicher weise war in den Nachkriegsjahren der Rote Hahn in Eckelsheim selten, so dass die Wehrmänner unter ihrem Kommandanten Philipp Gieg, der seit 1950 im Amt war, nur zu monatlichen Übungen zusammenkommen mussten.

Im Jahr 1979 wurde Philipp Gieg nach 28 Jahren Wehrführertätigkeit weil er die Altersgrenze erreicht hatte, verabschiedet. Sein Nachfolger wurde Ernst Friedrich Schwarz. Als Stellvertreter wurde Wilfried Jung gewählt.

Am 19.11.1979 hatte der neue Wehrführer seine erste Bewährungsprobe zu bestehen. Ein Schlafzimmerbrand war einzudämmen, was auch ohne größere Probleme gelang.

1980 bekam die gesamte Wehr, damals 20 aktive Wehrmänner, neue Dienstuniformen.

Am 16. und 17.11.1980 kam Papst Johannes Paul nach Mainz. Da das Gelände auf dem ein großer Gottesdienst stattfand, von Feuerwehrmännern aus ganz Rheinland-Pfalz abgesperrt wurde waren auch mehrer Männer aus Eckelsheim dabei. Als Andenken an dieses Großereignis bekam jeder Feuerwehrmann einen wetterfesten langen Feuerwehrmantel.

Vom 29.-31.5.1980 feierte die Eckelsheimer Wehr im Rahmen eines großen Festes ihr 125 jähriges Bestehen. Nahezu 3000 Besucher fanden sonntags den Weg nach Eckelsheim. Dank der fleißigen Mithelfer aus dem ganzen Dorf wurde das Fest ein großer Erfolg.

1982 ist Wilfried Jung als stellvertretender Wehrführer ausgeschieden und Jürgen Zöller wurde zu seinem Nachfolger gewählt. In diesem Jahr wurden für die Wehrmänner einheitliche Krawatten gekauft.

1983 war ein besonderes Jahr für die Wehr Auf Grund des gelungenen Festes 1981 war die Wehr in der Lage, einen erheblichen Zuschuss zur Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF) beizusteuern. Das neue Fahrzeug wurde als wesentliche Verbesserung des Brandschutzes in einer kleinen Feierstunde Wehrführer Schwarz übergeben. Zum ersten Einsatz kam das neue Fahrzeug 1984 als in der Bellerkirchstraße eine Küche brannte.

1985 wurden die monatlichen Übungen erstmals von Sonntagmorgen auf Dienstagabend verlegt.

1986 waren Eckelsheimer Wehrmänner mit ihrer Standarte auf dem Rheinland-Pfalztag in Worms vertreten, wo sich die Wehren mit einer großen Standardenparade präsentierten. In diesem Jahr zeigte sich zum ersten Mal ein Mangel an Freiwilligen Helfern bei der Feuerwehr. Extra einberufene außerordentliche Dienstversammlungen mit vielen geladenen Jugendlichen zeigte nur eine geringe Verstärkung der Wehr.

Am 4.12.1987 kam bei einem schweren Verkehrsunfall auf der K 5 in Höhe des Ehrenmals trotz schnellen Eingreifens der Wehren aus Eckelsheim und Wöllstein ein junger Mann ums Leben.

1989 leistete die Wehr einen Zuschuss zum Umbau des Dorfgemeinschaftshauses. Die immer noch bestehende Personalnot wurde durch 3 Neuzugänge leicht verbessert, während sich die „älteren“ nach und nach zurückzogen.

1990 trat Wehrführer Ernst Friedrich Schwarz nach 12 Jahren Tätigkeit zurück

Als neuer Wehrführer wurde Jürgen Zöller, und als Stellvertreter Gernot Huth gewählt.

1991 wurden für die Wehr einheitliche Diensthemden gekauft. Die Wehr hatte in diesem Jahr 5 Neuzugänge zu verzeichnen. In diesem Jahr kam es auch zu mehreren Einsätzen wobei der Brand eines Kaminholzlagers wohl der größte war. Auch wurde ein Ausflug zur Frankfurter Berufsfeuerwehr unternommen.

Im September 1992 erhält die Eckelsheimer Feuerwehr eine neue Tragkraftspritze . Dieses Gerät erleichtert die Bedienung und Handhabung der Feuerwehrpumpe sehr und trägt zum weiteren technischen Fortschritt der Wehr bei.

Die Zahl der aktiven Feuerwehrleute sinkt weiter indem sich die älteren weiter zurückziehen und keine neuen hinzukommen. Es kristallisiert sich ein harter Kern aus 6 – 9 Feuerwehrmännern heraus die über mehrere Jahre zuverlässig den Brandschutz gewähren.

Vom 17. bis 20.3.1994 nehmen ca. 8 Kameraden der Feuerwehr Eckelsheim, zum Teil mit Partnerinnen und Ehefrauen, an einer Fahrt eines Reiseunternehmens teil. Diese führte uns nach Oberwiesenthal ins Erzgebirge.

Am 11.6.1995 veranstaltete die Eckelsheimer Wehr ihren ersten tag der offenen Tür. Viele Eckelsheimer Bürger folgten der Einladung und informierten sich über unsere Arbeit in der Feuerwehr.

Im Jahr 1996 unternimmt die Feuerwehr wieder eine Fahrt mit einem Reiseunternehmen, diesmal nach München. Es nehmen einige Kameraden mit ihren Frauen daran teil.

Im Jahr 1999 fährt die Feuerwehr nach Paris. Bei allen Fahrten beteiligt sich die FFW Eckelsheim mit einem Kostenbeitrag für die aktiven Wehrmänner.

2006 wird die Personalnot in Eckelsheim immer größer so dass man sich, in Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde, entschließt, alle Eckelsheimer Bürger durch ein Rundschreiben auf die Probleme der FFW Aufmerksam zu machen. Dieses Rundschreiben trägt Früchte und man hat in Folge 5 Neuzugänge zu verzeichnen.

Am 28.11.06 gibt Gernot Huth als Stellvertretender Wehrführer sein Amt ab. Orest Fuchs wird in der Generalversammlung einstimmig als sein Nachfolger gewählt.

Am Sonntag den 29.4.07 fährt die FFW mit 12 Mann nach Bad Kreuznach. Nach einer sehr interessanten Führung durch die Feuerwache Bad Kreuznach, organisiert vom stellvertretenden Wehrführer, geht es nach gemeinsamen Mittagessen zum neu errichteten Hochseilgarten auf dem Kuhberg.

2008 und 2009 werden der Aufenthaltsraum sowie der Feuerwehrgeräteraum unter Führung des stellvertretenden Wehrführers renoviert und neu gestaltet.

Am 3.5.2009 veranstaltet die FFW Eckelsheim ihren zweiten Tag der offenen Tür.

KOMMANDANT: Habt ihr die Schlauchbrücken auch ordentlich verlegt?

Feuerwehrmann: Klar Chef – du kennst uns doch!

KOMMANDANT: Ja – deswegen frag ich doch.

Feuerwehrmann: Glaub es uns doch einfach. Es ist alles ordentlich verlegt – auch für den Zug!

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chronik.1327993650.txt.gz · Zuletzt geändert: 31.01.2012 08:07 von udo