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Wie Menschen früher arbeiteten

Archäologisch bedeutsame Flachsdarre in Eckelsheim gibt Aufschluss

Vom 18.09.2007

edr. ECKELSHEIM Die Flachsdarre in der Beller Kirche ist jetzt der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt worden. Ortsbürgermeister Ernst Friedrich Schwarz hob in seiner Begrüßungsrede vor allem die ehrenamtlich geleisteten Stunden von vielen Helfern hervor.

Zum Artikel aus der Allgemeinen-Zeitung

siehe auch Flachsdarre

oder Arbeiten an der Flachsdarre

Durch ehrenamtliche Helfer ermöglicht

Flachsdarre in der Beller Kirche offiziell vorgestellt

Ortsbürgermeister Ernst Friedrich Schwarz hob in seiner Begrüßungsrede die ehrenamtlich geleisteten Stunden von vielen Helfern hervor. Ohne diese insgesamt 300 Stunden wäre das Projekt Flachsdarre in der Beller Kirche nicht realisierbar geworden. Er dankte auch den Spendern, die mit fast 2.400€ maßgeblich zum gelingen dieses Vorhabens beigetragen haben. Am historischen Datum des historischen Beller Marktes, an der Eckelsheimer Kerb und eingebettet in den „Tag des offenen Denkmals“ fand am 9. September 2007 um 11.00 Uhr in einer kleinen Feierstunde die offizielle Vorstellung der Flachsdarre statt. Viele Interessierte fanden den Weg zur Beller Kirche, um mit dabei zu sein, wenn der Blick frei gemacht und das seltene Relikt als Denkmal im Denkmal dann sichtbar werden sollte. Der Vorsitzende des Fördervereins Kulturdenkmal Beller Kirche Eckelsheim e.V. Rüdiger Wernick schilderte in seiner Ansprache, wie es möglich geworden sei, diese im 18./19. Jahrhundert im Betrieb befindliche Flachdarre zu entdecken und auszugraben. Beim Einschlagen von Rundeisen im Langhaus der Beller Kirche für das Anbringen der Beleuchtung für das abends stattfindende Weinintermezzo am 27. Juli 2002 wurden Hohlräume entdeckt. Im Frühjahr 2007 fanden dann - nach mehreren zwischenzeitlichen Grabungen unter der Schirmherrschaft der Ortsgemeinde Eckelsheim und des Fördervereins Kulturdenkmal Beller Kirche e.V. und unter der Obhut des archäologischen Landesamtes und der Denkmalpflege - die letzten Freilegungen statt. Die Deckelkonstruktion und der Öffnungsmechanismus wurden gefertigt und eingebaut. Jetzt ist es mit wenig Aufwand möglich, dem Interessierten das kunstvoll in Bruchsteinen zusammengefügte Gesamtobjekt, bestehend aus Heizerplatz, Gewölbe und Darrkammer, sichtbar zu machen. Die stabile Konstruktion ermöglicht es, dass weiterhin uneingeschränkt kulturelle Veranstaltungen stattfinden können.

Die Siefersheimer Künstlerin Ruth Hoffmann hat in einer Zeichnung die Arbeiten an dieser Flachsdarre im Gemäuer der Beller Kirche festgehalten. Jeder Besucher konnte sich ein Bild davon machen, wie die Menschen damals gearbeitet haben. Weitere Dokumentationen in Wort und Bild informierten über die Gewinnung von Flachs und die Verarbeitung bis hin zum fertigen Kleidungsstück. Viele notwendige Gerätschaften, an Hand denen man sich vorstellen konnte, wie aus Flachs fertige Gebrauchsgegenstände wurden, stellte das Eckelsheimer Dorfmuseum Wridt zur Verfügung. Die Eckelsheimer Dorfmusik und der Männergesangverein Gumbsheim gaben der Feierstunde den festlichen Rahmen. Die Besucher ließen sich den Eckelsheimer Dorfwein Egilo und die angebotenen Laugenbretzel munden. Der Grabungsbeauftragte des archäologischen Landesamtes Klaus Soukup empfahl noch, die kleinen Betonüberstände zu entfernen und den von der Denkmalpflege vorgegebenen Neuaufbau farblich so zu gestalten, dass das historische Bauwerk noch besser zu sehen ist. Im Laufe des Tages konnten dann noch viele Besucher im Rahmen des Tag des offenen Denkmals von den anwesenden Mitgliedern des Fördervereins informiert werden.

Bild 1
Die Mitglieder des Fördervereins Kulturdenkmal Beller Kirche e.V. treffen die letzten Vorbereitungen für eine gelungene Präsentation. V.l.: Rüdiger Wernick, Dr. Hermann Bleich, Ruth Hoffmann, Beate Wridt und Ortsbürgermeister Ernst-Friedrich Schwarz.

Bild 2
Die vielen Besucher staunten, was im Boden der Beller Kirche gefunden und wie dieses Phänomen gesichert und für den Publikumsverkehr hergerichtet wurde. Interessierte diskutieren an der offenen Darrkammer im Beisein des Grabungsbeauftragten des archäologischen Landesamtes Klaus Soukup (links im Bild).

Bild 3
Bauingenieur Werner Gehl und der für die Dorferneuerung Zuständige Volker Biewer (v.l.) sprechen mit Ortsbürgermeister Ernst-Friedrich Schwarz über den Erfolg des Projekts.

offizielle_eroeffnung_der_flachsdarre.txt · Zuletzt geändert: 24.01.2008 23:07 von arno